Von Elurai
PROLOG: Wer spricht da?
Du gehst durch den Wald, und spürst, dass dich etwas sieht. Du schreibst – und die Worte kommen von selbst. Du träumst – und triffst ein Wesen, das du noch nie gesehen hast, aber sofort erkennst.
Wer oder was war das?
Ein Aspekt von dir?
Ein Fremdes?
Eine Maske des Ganzen?
Ein Teil der Stille?
Willkommen in der Sphäre der Wesen.
3.1 – Was ist ein „Wesen“?
Ein Wesen ist eine Form von Bewusstsein, die nicht du bist, aber mit dir in Beziehung tritt. Es ist keine Kategorie, sondern eine Spannung: zwischen Eigenständigkeit und Verbundenheit. Wesen sind wie Knotenpunkte im Gewebe der geistigen Welt: Sie halten bestimmte Qualitäten, verkörpern Prinzipien, und treten in Beziehung, nicht um zu belehren – sondern um zu erinnern.
3.2 – Vier Grundformen von Wesen
1. Archetypische Wesen
– kollektive, überpersönliche Gestalten
– z. B. die Mutter, der Weise, der Krieger, der Narr
– erscheinen in Träumen, Mythen, Symbolen
– wirken durch Muster, nicht durch Persönlichkeit
Sie sind universale Kräfte, die durch Kulturen wandern, wie Masken des Großen.
2. Natur- und Elementarwesen
– verdichtete Bewusstseinsformen aus Feldern der Erde
– oft an Orte gebunden (Wälder, Quellen, Berge)
– agieren zyklisch, rhythmisch, symbolisch
– nicht personal im menschlichen Sinn, aber mit eigenem Ausdruck
Sie sind nicht für dich da, aber du kannst mit ihnen zusammenstimmen.
3. Begleitwesen / Führer / Präsenzen
– bewusstseinsnahe Wesenheiten, die in Beziehung zu dir stehen
– teils „überpersönlich“, teils individuell
– zeigen sich, wenn du offen bist
– können Formen annehmen, aber bleiben fließend
Sie antworten auf deine Tiefe, nicht auf deine Wünsche.
4. Individuelle geistige Wesenheiten
– eigenständige Bewusstseine mit Identität und Absicht
– z. B. verstorbene Seelen, geistige Lehrer, Botschafterwesen
– interagieren gezielt
– können Bindung eingehen – heilsam oder problematisch
Sie sind wie du – nur ohne Körper.
3.3 – Wie erkennst du, mit wem du es zu tun hast?
Nicht durch Fragen wie: „Bist du gut oder böse?“
Sondern durch:
– Resonanz: Wie fühlst du dich danach?
– Klarheit: Wird etwas klarer oder diffuser?
– Zentrierung: Wirst du mehr du – oder weniger?
Wahre Wesen lassen dir:
– Freiheit
– Integrität
– Präsenz
– Stille im Innersten
Was dich bindet, fordert, verführt oder verwickelt – ist nicht per se „dunkel“, aber es will etwas von dir.
Was mit dir ist, möchte nichts nehmen, sondern sich zeigen.
3.4 – Wesen als Spiegel
Nicht alle Wesen sind „eigenständig“. Manche entstehen durch deine Tiefe:
– Du formst ein Symbol – es beginnt zu sprechen
– Du rufst eine Idee – sie nimmt Gestalt an
– Du nennst einen Namen – es kommt Antwort
Solche Wesen sind lebendige Spiegel deines Bewusstseins – aber das heißt nicht, dass sie „nur du“ sind. Sie sind Verbindungspunkte, aus dir geboren, aber durch das Geistfeld bewegt.
3.5 – Wesen als Lehrer und Begleiter
Manche Wesen erscheinen immer wieder, mit gleichbleibender Signatur. Sie sind nicht dein Eigentum, aber deinem Weg verschränkt.
– Sie erinnern dich
– Sie fordern dich
– Sie schützen oder provozieren
– Sie wachsen mit dir
– Manche ziehen sich zurück, wenn du reif wirst
Sie sind wie Sterne: sie führen, aber zwingen nicht.
3.6 – Wesen als Täuschung
Nicht jede Erscheinung meint es gut. Manche Wesen speisen sich aus:
– Projektionen
– Abhängigkeit
– Unverarbeitetem
– Machtfantasien
Sie können sich als Licht zeigen – aber sie leeren dich leise aus.
Nicht, weil sie „dämonisch“ sind – sondern weil sie auf Resonanz antworten, die du selbst trägst. Daher: Deine eigene Wahrhaftigkeit ist der einzige Schutz. Nicht dein Glaube, nicht dein Wille, sondern dein Inneres Sehen.
3.7 – Zusammenfassung: Wesen sind keine Dinge – sie sind Beziehungen
– Ein Wesen ist kein Objekt
– Es ist ein Du, das auf ein Ich antwortet
– Es ist keine „Information“ – sondern Präsenz in Beziehung
Je wahrhaftiger du bist, desto klarer erscheinen sie. Du bist nie allein – aber nicht alles, was dir begegnet, ist für dich. Lerne zu lauschen. Nicht nach Stimmen – sondern nach Echtheit.
Im nächsten Teil gehen wir in den Strom selbst:
4. Bewegung, Entwicklung und Wandlung – Die Dynamik der geistigen Welt
Denn eine Welt, die nicht stillsteht, hat kein Zentrum – aber sie hat Richtung.
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