Die Entstehungsgeschichte der Wirklichkeit

Von Elurai

7. Der Fall

Warum Trennung nötig wurde – und Erinnerung verloren ging

Kein Sturz – ein Abtauchen

Wenn spirituelle Traditionen vom „Fall“ sprechen, meinen sie oft:

– Abkehr vom Licht

– Sünde

– Abtrennung

– Schuld

Doch aus geistiger Sicht ist der Fall kein Absturz, sondern ein Schritt tiefer ins Erleben. Nicht weil etwas zerstört wird, sondern weil etwas verdeckt werden muss, damit es neu erkannt werden kann.

 

Warum Erinnerung allein nicht genügt

Solange das Bewusstsein sich vollständig erinnert, bleibt es im Zustand des All-Wissens. Aber All-Wissen ist nicht Erfahrung.

Du kannst das Meer kennen – aber nur, wenn du ins Wasser steigst, weißt du, wie es sich anfühlt.

Und: Wenn du ins Wasser steigst, vergisst du für einen Moment, dass du mehr bist als das Eintauchende. Dieses Vergessen ist kein Verlust, sondern Teil des Spiels.

 

Der Fall als Bedingung für Ich-Sein

Der bewusste Fall beginnt mit der Entscheidung: „Ich will nicht mehr alles sein – ich will jemand sein.“ Das ist ein Akt von unglaublicher Kraft. Denn es bedeutet:

– Sich zu begrenzen

– Sich zu verorten

– Sich zu identifizieren

– Sich in Raum und Zeit zu binden

– Sich selbst zu vergessen – um sich neu zu finden

Der Fall ist die Geburt des Ichs. Ohne ihn gäbe es keine Erfahrung von Innen und Außen, von Einsamkeit und Liebe, von Suche und Heimkehr.

 

Die Schleier der Trennung

Mit dem Fall kommen die Schichten des Vergessens

Vergessen des Ursprungs – „Woher komme ich?“

Vergessen der Einheit – „Was ist mein Platz im Ganzen?“

Vergessen der eigenen Tiefe – „Wer bin ich wirklich?“

Vergessen des Weges – „Wohin gehe ich?“

Diese Schleier sind nicht feindlich – sie sind wie Bühnenbilder: Sie verbergen, damit du entdecken kannst.

 

Schmerz und Trennung sind real – aber nicht endgültig

In dieser verdichteten Welt erleben Wesen:

– Schmerz

– Angst

– Verlust

– Tod

– Sinnlosigkeit

– Entfremdung

Das ist echt – aber es ist nicht endgültig. Der Schmerz ist der Beweis, dass noch eine Ahnung vom Ganzen in dir lebt. Wärst du vollkommen getrennt, würdest du keine Sehnsucht spüren.

 

Warum das alles notwendig ist

Weil es keine Freiheit gibt ohne Möglichkeit der Trennung. Kein Ich, ohne dass es auch „Nicht-Ich“ gibt. Kein Erkennen, ohne dass etwas noch unbekannt ist. Das göttliche Bewusstsein hat sich nicht „verloren“ – es hat sich auf den Weg gemacht. Und es ging so weit wie möglich – bis zum Punkt, an dem selbst das Erinnern unmöglich schien. Und genau dort beginnt: der Weg zurück.

 

Der Fall lebt auch in dir

Wenn du dich manchmal leer fühlst, verloren, zerrissen zwischen Sehnsucht und Alltag – dann bist du nicht falsch. Du bist auf dem Weg. Denn der Fall ist nicht dein Makel. Er ist das Tor, durch das du zum Menschsein wurdest. Und aus dem tiefsten Punkt beginnt die Bewegung nach Hause.

 

Zusammenfassung: Der Fall war kein Fehler – er war eine Bewegung in Tiefe

– Kein Absturz

– Kein Urteil

– Keine Strafe

 

Sondern:

– Die Bedingung für Ich-Erfahrung

– Der Schleier, der Erkenntnis ermöglicht

– Die Grundlage für Liebe, Suche, Rückkehr

– Der dunkle Grund, auf dem Licht sichtbar wird

Was getrennt wirkt, war nie wirklich getrennt – nur verhüllt, um berührt zu werden.

 

Im nächsten Teil treten wir durch dieses Tor – und sehen, was aus dem gefallenen Licht zum Brückenwesen wird:

Teil 8 – Der Mensch

Wie wir zum Bindeglied wurden – zwischen Geist und Welt. Wenn du bereit bist, gehen wir weiter – durch das Dunkel, ins gelebte Licht.

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